softgarage Ford Focus RS

2017 Ford Focus RS

Wie bereitet man sich auf ein Zusammentreffen mit dem aktuellen Focus RS vor? Richtig, youtube anwerfen und ein paar von diesen atemberaubenden Ken-Block-Videos gucken, in denen der Driftgott und Reifenkiller #1, einige dieser Exemplare hin- und herrichtet. Der Burnout- und Donut-Verfechter, gleichzeitig Ford‘s bekanntester Marken-Botschafter, lässt so ziemlich alle Modelle, vom Fiesta bis zum F-150 Raptor, auf irgendwas mit 600 PS aufblasen und treibt sie quer durch die Nachbarschaft. Ob nun San Francisco abgesperrt wird, Dubai’s Magistralen mit Gummi verziert oder weltweit sämtliche Industriegebiete und Werkshallen in Mitleidenschaft gezogen werden, das Hoonigan-Team bekommt sie alle. Kein Ort zu fern, keine Umgebung zu exotisch, keine Situation zu gefährlich, das ist Gymkhana mit Ken Block.

Ein optischer und akustischer Genuss für alle autoverrückten Driftfans, denen die regulären Parcours zu eintönig sind, und die gern mal was Ungewöhnliches auf die Augen und Ohren bekommen wollen. Allein durch die unendliche Material-, Medien- und Genehmigungsschlacht für jeden von uns unerreichbar. Dennoch kann man, immerhin, zuhause am Laptop mit von der Schleuder-Partie sein.

Das scheinen viele seiner Fans lebhaft zu praktizieren, dafür sprechen zumindest die Millionen Klicks auf seine Beiträge und die wachsenden Budgets seiner Produktionen. Kurzum, definitiv müßig, an dieser Stelle über Sinn oder Unsinn von Block’s Gymkhana-Filmchen zu diskutieren, der Erfolg gibt den Machern über Jahre recht und über alles andere sollte sich wohl jeder seine eigene Meinung bilden.

Erster Eindruck

Zurück in unsere Welt. Wir treffen zum ersten Mal auf einen kornblumenblauen Vertreter der Gattung „RS“ und sind schlichtweg begeistert. Dieser aktuelle Focus ist im Grunde der perfekte Wagen, um den Alltag auf deutschen Straßen mit einer Extraportion Fahrspaß zu bewältigen. Mit dem knalligen blau und dem auffälligen Flügel steht er schonmal bullig da, und jeder halb so informierte Verkehrsteilnehmer ahnt, dass er hier etwas aufmerksamer sein sollte. Spätestens, wenn der kernige Sound der Sport-Abgasanlage ihm sein Liedchen um die Ohren pfeffert, hat es sich ausgegrübelt, aber dazu später mehr.

Näher Fokussiert

KADEA sei Dank, schleichen wir unsere erste Runde um den, noch schlummernden, Wolf im Schafspelz. Neben den bereits erwähnten ersten Auffälligkeiten im Phänotyp, begutachten wir die bereits im Stand latent-aggressiv wirkende Front und die anderen RS-exklusiven Karosserieteile. Passt. Im Grunde erhoffen wir uns natürlich mehr als eine sportliche Note, aber was wir heute erleben oder besser erfahren durften, hat sämtliche Erwartungen getoppt, ehrlich.

Nachdem wir in die passgenauen Sportsitze sinken, die keine weiteren Justierungen erfordern, beäugen wir das Cockpit aus Sicht des Piloten. Keine besonderen Vorkommnisse, alles da wo es hingehört. Das Sportlenkrad ist griffig, der Rest ergonomisch übersichtlich. Schaltwippen am Lenkrad? Brauchen wir nicht, hier wird die Fahrstufe traditionell, manuell eingelegt. Das geht absolut in Ordnung und sorgt für echte Begeisterung, passt super zum Charakter des brüllenden Fünftürers.

Safe´n Sound

Und da sind wir auch schon bei den Vorzügen des RS. Erstens, der Wagen ist wirklich schnell unterwegs mit seinen 350 Pferdchen und macht, dank Allrad, nirgendwo Mätzchen, auch wenn man alles gibt. Der Über-Focus hält die Spur, wie ein Bob in der Eisbahn, insbesondere bei Kälteeinbruch, mit, saisonal bedingt, gröberen Winter-Pneus, hängt der Bursche weiterhin am Gas und schlingert nicht mal im Entferntesten.

Volle Verantwortung dafür, trägt das Vorderachs-Sperrdifferenzial von Quaife. Es verbessert die Traktion, indem Reibwert- oder Radlastunterschiede rechts zu links kompensiert werden. Dem Rad mit besserer Bodenhaftung wird praktisch mehr Drehmoment zugeführt und so Schlupf an der Vorderachse auf ein Minimum reduziert. Dieser Effekt stellt sich sofort beim Herausbeschleunigen aus Kurven und natürlich bei schlechter Witterung oder miesen Fahrbahnverhältnissen ein. Kurz, unser kompakter Kurvenräuber schiebt sich durch die Schikanen und die Geraden entlang, wie ein ICE. Die Möglichkeit zum Driften gibt’s zwar auf Knopfdruck, aber ansonsten vermittelt der Focus ein sensationell sicheres Fahrgefühl. Eben ein echter Straßenkünstler.

Finale

Wir resümieren: wer einen unauffälligen und dabei alltagstauglichen Extrem-Sportler für die Straße sucht, sollte sich für einen RS in schwarz oder grau entscheiden, um Benz, BMW & Co., praktisch aus der zweiten Reihe heraus, eine Lektion zu erteilen. Daumen hoch!

Der Wagen nimmt locker 5 Personen auf, verdaut dazu das Gepäck und mit der Dachbox oben drauf können wir uns kein zünftigeres Modell vorstellen, um in den Winterurlaub durchzustarten und die verschneiten Serpentinen `gen Zilltertal zu bewältigen. Der RS gefällt uns außerordentlich gut. Wir legen unseren Lieblingsmodus „Sport“ ein und lauschen noch etwas dem herrlichen Nachknallen zwischen dem hochtourigen Gangwechsel. Dieses dauerhafte Grinsen, wir werden es einfach nicht los.

Den Stress vom Donnerstag mit dem Kärcher runtergeblasen, wird der Focus noch etwas frottiert und dann standesgemäß mit seiner softgarage abgedeckt, bereit für weitere Abenteuer.

Da mutiert man zum Wiederholungstäter. Wir sichern an dieser Stelle ein definitives Wiedersehen zu… softgarage-Anprobe Focus RS 2017 beendet, schön wars.

Softgarage-Team

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